Redekas schaut Aszael hinter her, dessen schnelle Schritte wild den frischen Schnee aufwirbelt. Er streckt sich einmal, lässt seine Finger knacken, und beschwört einen weiteren "Schneidender Windzauber", der den halbierten Baumstamm der länge nach in zwei Teilt.

Und schon war Aszael wieder rangekommen und kloppt wie blöde auf den Baumstamm ein. Die Holzsplitter fliegen in alle Himmelsrichtung und schon schrumpft der halbierte halbe Baumstamm. Scherbe ist auch fleißig dabei seine Baumhälfte zu massakrieren, jedoch fliegen bei ihm nicht so viele Holzsplitter durch die Gegend und die Holzscheite sind sauber voneinander getrennt.

Er zuckt mit den Schultern, setzt sich in Schneidersitz auf den Boden, und holt eines von Corvens Sandwiches aus seinem Würfel, und beginnt darauf rumzukauen.

Nicht langsam aber mit einer Seelenruhe zerlegt Scherbe den Baumstamm, scheinbar mit dem Einhand-Schwert. Obwohl dieses Werjzeug gänzlich ungeeignet erscheint, lässt der Templer die Klinge virbieren, so dass sie hell aufleuchtet und führt saubere Schnitte aus, die das Holz präzise spalten. Gewissenhaft macht er sich daran, die Holzscheite zu zusammenzutragen und blickt sich nach dem Braxkarren um.

Red fischt einen Holzsplitter aus seinem Sandwich, der gerade wegs von Aszaels Axt in dieses geflogen ist. Danach beißt er wieder hinein. Scherbe war bereits mit seiner Hälfte des Baumes fertig und macht sich gerade daran den Karren zu beladen, Red schaut ihm relaxt dabei zu.

Als Aszael mit seiner Hälfte fertig war, blickt er Scherbe an, der nun schon auflud. Er tat es ihm gleich. Wenig später war alles aufgeladen und Aszael schlenderte die Axt über der Schulter wieder in Richtung Lingard.

Als der Tross in Lingard ankam, stand Enarin an der Schmiede. Er wischte sich die Klauen an der speckigen Lederschürze ab und trat auf die Karavane zu, half ihnen das Holz auf den Stapel zu laden, der bereits reichlich geschrumpft war, in den letzten Tagen.
Ah, Aszael, Red. Er grinste. Habt ihr euch nützlich gemacht, ja? Find ich gut. Sonst geht uns noch das Feuer aus. Er nickte Scherbe respektvoll zu. Ihr habt Alt-Argonaut Scherbe dazu bekommen von der Mauer zu steigen. Das ist eine reife Leistung. Grinsend blickte er den Templer an, der keinerlei Gefühlsregung zeigte und nur sanft erwiderte: Gehe zurück auf meinen Posten, Tribun. Er salutierte. Tempus Fugit. Damit spannte Scherbe die mächtigen Schwingen auf und erhob sich in die Luft, um wieder auf dem Wehrgang zu landen. Enarin blickte hinterher und dann die anderen beiden an.

Als der kleine Trupp die Tore Lingards passierte, sprang Red von der Ladefläche, auf der er es sich zunächst Bequem gemacht hatte.

"Wir sind immer nützlich!", entgegnete er Enarin grinsend, und nach einer kurzen Pause fügt er hinzu, "Naja, zumindest meistens."

ooc: einige Wochen später
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Dhian hielt sich die ganze Zeit über im Hintergrund, still und die Argonauten beobachtend. Als der Trupp die Festung verließ, wandte sie sich um und ging in den Gemeinschaftsraum, um die Küche nach einem alten Topf zu durchsuchen.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sie endlich fündig geworden war und mit einem schwarzen, verbeulten kleinen Kessel wieder ins Freie trat. Sie schlenderte über das Gelände und suchte sich ein stilles Eckchen hinter einer der ruinierten Mauern, wo sie den Topf auf den Boden stellte und daneben einige Fläschchen und Beutelchen stapelte. Dann machte sie sich daran, etwas zusammen zu brauen. Sie kippte sorgsam nacheinander die Fläschchen und Beutelchen in den Kessel, während sie mit der anderen Hand ein magisches Feuer unterhielt, das den Kessel samt Inhalt erhitzte. Zuletzt rührte sie sorgsam um. Ein widerlicher Gestank nach verbrannten Vogelfedern stieg auf und wurde vom Wind davon getragen. Nach einer ganzen Weile schöpfte sie mit dem Löffel eine zähflüssige Masse aus dem Kessel in eine Bonbon-Form und nickte zufrieden, als sie damit fertig war und die Bonbons in der Kälte des ewigen Winters hier schnell durchhärteten. Ein Blick in den Kessel bestätigte ihr, daß dieser nun zu nichts mehr zu gebrauchen war, überkrustet von der Bonbonmasse, die sich dank der Hitze an den Rändern ins Metall eingebrannt hatte. Sie betrachtete den genauso ruinierten Löffel und leckte kurzentschlossen daran, woraufhin sie sich in einen hübschen Pluma verwandelte und ein zufriedenes "Kräh!" von sich gab, bevor sie sich wieder in ihre alte Gestalt zurück verwandelte.

Das alles dauerte keine fünf Minuten, trotzdem blickte sie sich prüfend um, ob sie noch allein war.

Du hättest einen von Kinseys töpfen nehmen können. Sagte eine ruhige, tiefe Stimme hinter ihr, als Scherbe von der Mauer sprang. Kinseys Töpfe hätten das wahrscheinlich ausgehalten. Corven ist sehr unzufrieden, wenn wir etwas kaputt machen. Er blickte prüfend in den Topf und hob ihn an um hinein zu blicken. Dann sah er sie mit seinen wasser-grauen Augen scheinbar fragend an.

Sie schrak zusammen und fuhr herum. "Bei Aion, Scherbe!", stieß sie leise und nach Luft schnappend hervor. Sie starrte ihn aus ihren silbrigen Augen an, dann atmete sie tief durch. "Das... sind... Bonbons." Sie bückte sich und hob eines der leeren Beutelchen auf, um die gehärteten Bonbons aus der Form dort hinein zu drücken. Dabei sprach sie leise und bemüht ruhig weiter: "Ich werde Euch sicher nicht daran hindern können, mich zu begleiten. Also..." Sie hielt ihm das Beutelchen hin. "Tut mir den Gefallen, und nehmt sie. Damit Ihr nicht auffallt, bei dem kleinen Ausflug, den ich unternehmen werde. Und nein. Ich lasse mich nicht davon abhalten." Die letzten zwei Sätze sprach sie mit Nachdruck. In diesem Moment hörte man ihrer immer noch leisen Stimme an, daß sie gewohnt war, Befehle zu erteilen, denen nicht widersprochen wurde. "Corven bekommt einen neuen Kessel, der auch was taugt.", setzte sie noch, sanfter nun, nach.

Er nickte und tat, wie sie ihm befahlt. Beim einnehmen der Bonbons fiel auf, dass er sich in einen komplett weißen Pluma verwandelte. Er folgte ihr stoisch und behielt sie im Auge, doch lauschte den Gesprächen mit dem glatzköpfigen Fremden nicht weiter.
Er lauschte auf die Geräusche des Waldes, den Ätherstrom und die verborgenen Klänge, die einen potentiell verborgenen Feind verraten könnten. Doch alles schien ruhig zu sein.